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Schweinehaltung

Hitzestress durch die Fütterung reduzieren

Durch verschiede Maßnahmen bei der Rationsgestaltung kann die Bildung von körpereigener Wärme bei der Verdauung reduziert werden.

Rohproteingehalte absenken

Bei der Proteinverdauung gehen knapp 40% der enthaltenen Energie des Futters als Wärme verloren. Durch Phasenfütterung (siehe oben) oder durch den optimierten Einsatz von synthetischen Aminosäuren kann der Rohproteingehalt gesenkt und eine bedarfsgerechte Versorgung der Tiere sichergestellt werden.  

Folgende Rohproteingehalt in der Durchschnittsration sollten angestrebt werden (je 88%TS): 

15% bei Mastschweinen, 16% in der Ferkelaufzucht, 12% bei tragenden Sauen und 15% bei laktierenden Sauen.

Fettgehalt in der Ration erhöhen

Bei der Fettverdauung wird nur knapp 15% der enthaltenen Energie als Wärme freigesetzt, bei der Stärkeverdauung rund 25%. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten: 

  • Fettreiche Futtermittel verteuern die Futterration erheblich. 
  • Höhere Anteile von Futterölen in der Futtermischung können zu Problemen bei der Futterlogistik führen. Abhängig von der Fütterungstechnik treten oft schon bei Einsatzmengen von 2-3% Probleme mit der Brückenbildung (=Futter läuft nicht nach) auf. 
  • Futteröle werden bei hohen Temperaturen und zu langer Lagerung ranzig, was Auswirkungen auf die Futteraufnahme und Tiergesundheit haben kann. Daher sind die Mischintervalle bei ölhaltigen Futtermitteln im Sommer zu verkürzen. 

Rohfasergehalte anpassen

Bei der Fermentation von Faserfuttermitteln im Dickdarm entsteht mehr Wärme als bei der Stärkeverdauung. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass ein zu starkes Absenken des Rohfasergehalts die Darmpassage reduzieren kann, mit negativen Auswirkungen auf die Tiergesundheit. Nachdem viele Rationen aus Kostengründen einen eher knappen Fasergehalt aufweisen, ist die Reduktion daher für viele Mischungen nicht sinnvoll. Eine Möglichkeit ist, in den heißen Sommermonaten die Faserergänzung eher in Richtung unverdauliche Faserkomponenten zu verschieben (Lignocellulose), was gerade bei Mastschweinen und Ferkeln gut möglich ist.

Bei tragenden Sauen ist der Hitzestress durch die Fütterung aufgrund der niedrigen RP Gehalte im Futter und der relativ geringen Futteraufnahme ohnehin deutlich geringer, somit ist eine Reduktion dort nicht notwendig und würde nur zu Hungerstress führen.

Fütterungszeiten in die kühlere Morgen- und Abendstunden verlegen

Überlegenswert ist neben der Verlegung der Fütterungszeiten auch die Portionsgrößen zu reduzieren und im Gegenzug die Anzahl der Mahlzeiten zu erhöhen.

 

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Schweine bei der Futteraufnahme

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