Unkräuter bekämpfen
Die zunehmende Hitze und Trockenheit begünstigt bestimmte Kräuter und unerwünschte Grasarten. Wichtig ist Unkrautmanagement durch Vorsorge.
Bei folgenden 5 Pflanzen in Ihrem Grünlandbestand sollten Sie sofort reagieren:
- Zypressen-Wolfsmilch
- Berufkraut
- Jakobskreuzkraut (eher auf Weiden)
- Unkrauthirsen (im gemähten Grünland)
- Gemeiner Stechapfel (im Feldfutterbau Klee, Luzerne, Kleegras)
1. Zypressenwolfsmilch
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Warum unerwünscht?
- Giftpflanze
- im grünen Zustand und auf Weide von Tieren gemieden (bitterer Geschmack)
- Giftwirkung bleibt im Heu erhalten => dort gelegentlich aufgenommen
Regulierung:
- Nachmahd auf Weiden, um Samenverbreitung zu verhindern, tiefer Schnitt bei Blühbeginn (Mai)
- Chemische Bekämpfung:
- wenige wirksame Herbizide verfügbar!
- wenn erlaubt (Einschränkungen: ÖPUL, Teilnahme an Markenprogrammen)
- Pflanzenschutz-Sachkundeausweis erforderlich
2. Berufkraut – bisher noch selten…
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Warum unerwünscht?
- Geringer Futterwert!
- Kein Ertrag
- Konkurrenz zu Futtergräsern
Regulierung:
- beim ersten Auftauchen ausreißen, um Samenverbreitung zu unterbinden!
3. Jakobskreuzkraut und Schmalblättriges Kreuzkraut
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Jakobskreuzkraut (=Jakobsgreiskraut)
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Schmalblättriges Kreuzkraut
Warum unerwünscht?
- alle Kreuzkraut-Arten sind giftig
Regulierung:
- auf bewirtschafteten Flächen keine flächendeckende Ausbreitung zu erwarten
- nicht mahdverträglich: ab drei Nutzungen Rückgang im Bestand
Weide:
- Weidepflege, Narbenschäden vermeiden und offene Bodenstellen einsäen
- auftauchende Einzelpflanzen vor Aussamen entfernen
Herbizide mit guter Wirkung stehen zur Verfügung
4. „Unkrauthirsen“ verschiedene Arten, v.a. Borstenhirse
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Gelbe Borstenhirse (=Graugrüne Borstenhirse)
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Fingerhirse (Bluthirse, Blutrote Fingerhirse)
Warum unerwünscht?
- Geringer Futterwert!
- Kein Ertrag
- Konkurrenz zu Futtergräsern
- Borsten mit Widerhaken können im Heu Verletzungen in der Mundhöhle, am Gaumen und auf der Zunge der Rinder verursachen
Regulierung:
- Einzelpflanzen ausreißen
- durch Nachsaaten Lücken im Bestand schließen
- Mit Borstenhirse belastete Beständen silieren (statt Heu)
- beim Auflaufen der Hirsen (im Spätfrühling/Sommerbeginn) starken Weidedruck aufbauen => junge Hirse-Pflanzen werden gefressen
nicht wirkungsvoll:
- Einsatz von Totalherbizid (Glyphosat) wenig sinnvoll, sobald Samen gebildet werden
Zugelassene selektive Grünlandherbizide habe keine Wirkung (und keine Indikation) gegen Hirsen
5. Stechapfel
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Warum unerwünscht?
- Giftpflanze
- vereinzelt im Feldfutterbau (Kleegras, ...)
- Feldfutter mit Stechapfelbesatz nicht verfüttern!!!!
- auf Ackerflächen in Hackfrüchten wie Mais, Sonnenblume, Hirse, Soja
- keine Gefahr auf Weiden und im Dauergrünland!
Regulierung:
- VOR der Samenreife aus dem Bestand entfernen!!!
- Verschleppung im Betriebskreislauf verhindern!
im Feldfutterbau (Klee, Kleegras, Luzerne) keine zulässigen Herbizide verfügbar!