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Ackerbau

Düngung im Cultan-Verfahren

Beim Cultan-Verfahren handelt es sich um eine Depotdüngung von Ammonium und Schwefel, sowie eventuell Phosphor und Spurenelemente. Statt einer Ernährung durch Nitrat muss die Pflanze sich das Ammonium-Depot „erwachsen“.

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Grafik zur Visualisierung der Cultan Düngung. Zwei Pflanzen und ein Ammonium Depot im Boden, dem die Wurzeln der Pflanzen entgegen wachsen.

Vorteile und Herausforderungen

Vorteile

  • Verlustarme Düngung mit hoher Stickstoff (N) - Effizienz 

  • N-Einsparungen möglich ohne Ertrags- oder Qualitätsverluste, 
    besonders in Gebieten mit Nitratproblemen sinnvoll
     

  • Sehr geringe N Verluste – maximal 5 bis 10 % – dadurch N-Reduktion von 20 bis zu 50 % möglich – Lachgasemissionen ca. 50 % herkömmlicher Dünger lt. IPCC Zahlen

  • N kommt flüssig an die Wurzel – vor allem bei Trockenheit ein großer Vorteil

  • Depot nicht auswaschbar – wird langsam abgebaut bzw. aufgenommen

  • Ammonium kann gleich von der Wurzel aufgenommen und muss nicht umgebaut werden

  • Düngung der gesamten Menge in einer Überfahrt

  • Positive Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum und Wurzelsystem

  • Langsamere Abreife, länger grün – verbesserte Ausbildung der Samen

  • Stabilisierung der Erträge vor allem bei Trockenheit

Herausforderungen

  • Insgesamt aufwändiger, derzeit etwas teurer als herkömmliche Verfahren

  • Spezielle Technik erforderlich – derzeit nur im Lohnverfahren sinnvoll

  • Zeitlich an Maschinenring und Lohnunternehmer gebunden

  • Lagerung flüssiger Dünger – Regelungen ähnlich Diesel

  • Verfügbarkeit der flüssigen Dünger oft schwierig

  • Düngerpreis stark schwankend – nach der Saison am billigsten, in der Saison teuer

  • Deutlich aufwändiger und langsamer als mit Düngerstreuer

  • Transportlogistik zum Feld zu überlegen – Lagerung in IBC-Containern?

  • Mehr Spuren am Feld (Arbeitsbreite des Cultan-Geräts ist schmäler als herkömmliche Düngerstreuer)

Videos

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Cultandüngung

Bildungsunterlagen

Siehe auch